Sitzschalenversorgung

August 13, 2025 | Orthopädie

Sitzschalenversorgung

Eine individuell angefertigte Sitzschale ist ein orthopädisches Hilfsmittel zur Sitz- und/oder Lagerungstherapie. Sie dient der gezielten Unterstützung von Personen mit körperlichen Einschränkungen und ist ein wesentlicher Bestandteil moderner Rehatechnik. Ziel einer Sitzschalenversorgung ist es, eine physiologisch günstige, stabile, entlastende und zugleich komfortable Sitzposition zu gewährleisten. Dadurch werden Fehlhaltungen, Kontrakturen oder Druckstellen vorgebeugt, die Atem- und Verdauungsfunktion unterstützt und die Teilhabe am Alltag gefördert.

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Was ist eine Sitzschale?

Eine Sitzschale ist eine individuell geformte Sitz- und Rückenunterstützung, die exakt an die Körperkonturen und funktionellen Anforderungen des Nutzers angepasst wird. Sie besteht aus einer stabilen Grundstruktur – einem Verbundmaterial – und wird mit speziellen Polstern und Bezügen ausgestattet.
Die Anfertigung erfolgt immer patientenbezogen, unter Berücksichtigung von Diagnose, Bewegungs- und Muskeltonus, Körperhaltung, Mobilität und Alltagssituation.

 

Ablauf der Sitzschalenanfertigung

  1. Anamnese und Bedarfsermittlung
    Im Rahmen eines ausführlichen Erstgesprächs werden medizinische Daten, motorische Fähigkeiten, Sitzdauer, Pflegeanforderungen und Umfeldbedingungen erfasst. Häufig wird die Versorgung interdisziplinär mit Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Ärzten abgestimmt.

  2. Maßabnahme und Positionierung
    Die Körpermaße werden präzise erfasst, entweder mittels Vakuumabformung und 3D-Scanner, oder Maßaufnahme anhand anatomischer Bezugspunkte. Gleichzeitig wird die optimale Sitzposition ermittelt – inklusive Bein-, Becken- und Rumpfstellung. Bei Bedarf kann mit Positionierungshilfen ergänzt oder bewusst darauf verzichtet werden – je nach funktioneller Zielsetzung.

  3. Herstellung der Rohform
    Anhand der ermittelten Daten wird die Sitzschale konstruiert. Moderne CAD/CAM-Verfahren ermöglichen eine exakte Umsetzung der Körperkonturen. Bei Bedarf werden Stützelemente wie Seitenpelotten, Kopfstützen oder Oberschenkelführungen integriert.

  4. Anprobe und Korrektur
    In einer ersten Anprobe wird die Sitzschale in den vorgesehenen Rollstuhl, das Straßen- oder Zimmeruntergestell oder in einen Rehabuggy eingebaut. Passform, Haltungskorrektur und Komfort werden überprüft und Anpassungen vorgenommen.

  5. Endfertigung
    Nach Freigabe erfolgt die Fertigstellung. Die Oberfläche wird geglättet und der Bezug genäht und alle Komponenten vollständig montiert. Optional können Positionierungshilfen und Sicherheitssysteme integriert werden.

  6. Übergabe, Schulung und Nachkontrolle
    Bei der Auslieferung wird der Nutzer bzw. das Betreuungsteam in Einstellung, Handhabung und Pflege eingewiesen. Eine zeitnahe Nachkontrolle stellt sicher, dass die Sitzschale ihre Funktion optimal erfüllt.

 

Warum nach Maß oder Modell?

  • Standardversorgung reicht bei komplexen Körperformen nicht aus
  • Maßgefertigte Schale passt sich der individuellen Anatomie an
  • Druckentlastung und Lagerung werden gezielt ermöglicht
  • Funktionelle Nutzung (z. B. Kommunikation, Essen, Schule) wird verbessert
  • Risiko für Dekubitus, Skoliose, Schmerzen wird reduziert

 

Wenn Sie Fragen zur Sitzschalenversorgung haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Dieser Text  ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt und darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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